Montag, 17. August 2009
Peterlicht beim Hafensommer
karosings, 01:49h
Wenn einem 5 Menschen sagen, dass ein Konzert sich nicht lohnen wird, warum geht man dann trotzdem hin? Weil man die Musik von CD kennt und sie gut findet und dem Ganzen eine Chance geben möchte.
Der Hafensommer in Würzburg ist eine wirklich schöne Sache. Die Umgebung ist toll, die Anlage fantastisch, das Wetter dieses Jahr wie gemeißelt.
Aber leider hat der Hafensommer mit seiner schicken Treppe Peterlicht dessen beraubt, was ein Konzert von ihm vielleicht erträglich gemacht hätte: dass man nicht sitzt, also quasi steht, und sich ein wenig im Rhythmus bewegen kann, also quasi tanzt, so dass das Gehirn so lange von rechts nach links und hinten nach vorne schlackert, bis man nicht mehr merkt, dass da auf der Bühne eigentlich nichts passiert außer schrubbschrubb und bummbumm.
Peterlicht selbst wirkte, als hätte er seine eigenen Songs zwei Tage zuvor zum ersten Mal gehört und sei beim auswendig lernen mindestens 5mal zu oft durch Shoppen im Brillenladen abgelenkt worden. Gut, da ist viel Text, aber so viele Hänger hätten auch nicht sein müssen, wenn sonst schon nicht viel geboten wird.
Das Keyboard nervte, den Schlagzeuger konnte man kaum hören und die kurzen Momente, in denen Peterlicht Kontakt zum Publikum aufzubauen suchte, waren bestenfalls süffisant, was ich vor allem onomatopoetisch meine. Schreckliches Wort.
Und dann dieses Rezitieren wie auf einem schlechten Poetry-Slam. Das soll dem Hörensagen nach an dem Abend sogar noch verhältnismäßig gut gewesen sein. Nicht hinhören hilft. Weggehen hilft. Nachbarn, die die Polizei rufen, könnten helfen. Was anderes machen hilft. Diese Kritik schreiben hilft.
Traurig besonders, dass sowas Ödes offensichtlich einigen Menschen gefiel, deren Applaus im Laufe des Konzertes immer lauter wurde. Meine Theorie ist, dass die sehr selten Konzerte sehen, Peterlicht als Gott verehren oder auch sonst einfach nicht viel aus dem Haus kommen. Da hat man andere Standards, ist so.
Und dann denke ich mir, hey Karo, da steht ein Mensch mit seiner Gitarre und singt seine Lieder und es gibt Leute, die das wirklich mögen, das ist doch in Ordnung. Ja, ist es auch, ich will es mir nur nicht anhören. Vor allem will ich aber nicht mit einigen guten Liedern auf CD in ein mieses Konzert gelockt werden. Die Live-Umsetzung war so öde, ich muss es noch mal sagen. Öde. Öde öde. Alle Lieder klangen gleich und der Licht sang auch noch schief. Die Hits, von denen das Konzert hätte leben können, gingen unter in dem Brei der anderen Songs. Sogar das famose Sonnendeck wurde lieblos runtergemuckert. Und am meisten rege ich mich darüber auf, dass sojemand dann auch noch echt viel Geld dafür bekommt.
Am Ende wurde dann von der Bühne herab dem Publikum applaudiert, was einerseits wirklich angebracht war, weil eine Leistung für so einen ÖDEN Schmu so viel Enthusiasmus aufzubringen, und auf der anderen Seite seltsam, weil es eine Verbeugung der Band vor etwas war, das Peterlicht doch eigentlich anzuprangern scheint: Die Manipulation der Massen.
Bitte versteht mich nicht falsch, Massenmanipulation ist toll, sollte jeder mal probieren, aber dann bitte mit einer besseren Show. Danke.
Der Hafensommer in Würzburg ist eine wirklich schöne Sache. Die Umgebung ist toll, die Anlage fantastisch, das Wetter dieses Jahr wie gemeißelt.
Aber leider hat der Hafensommer mit seiner schicken Treppe Peterlicht dessen beraubt, was ein Konzert von ihm vielleicht erträglich gemacht hätte: dass man nicht sitzt, also quasi steht, und sich ein wenig im Rhythmus bewegen kann, also quasi tanzt, so dass das Gehirn so lange von rechts nach links und hinten nach vorne schlackert, bis man nicht mehr merkt, dass da auf der Bühne eigentlich nichts passiert außer schrubbschrubb und bummbumm.
Peterlicht selbst wirkte, als hätte er seine eigenen Songs zwei Tage zuvor zum ersten Mal gehört und sei beim auswendig lernen mindestens 5mal zu oft durch Shoppen im Brillenladen abgelenkt worden. Gut, da ist viel Text, aber so viele Hänger hätten auch nicht sein müssen, wenn sonst schon nicht viel geboten wird.
Das Keyboard nervte, den Schlagzeuger konnte man kaum hören und die kurzen Momente, in denen Peterlicht Kontakt zum Publikum aufzubauen suchte, waren bestenfalls süffisant, was ich vor allem onomatopoetisch meine. Schreckliches Wort.
Und dann dieses Rezitieren wie auf einem schlechten Poetry-Slam. Das soll dem Hörensagen nach an dem Abend sogar noch verhältnismäßig gut gewesen sein. Nicht hinhören hilft. Weggehen hilft. Nachbarn, die die Polizei rufen, könnten helfen. Was anderes machen hilft. Diese Kritik schreiben hilft.
Traurig besonders, dass sowas Ödes offensichtlich einigen Menschen gefiel, deren Applaus im Laufe des Konzertes immer lauter wurde. Meine Theorie ist, dass die sehr selten Konzerte sehen, Peterlicht als Gott verehren oder auch sonst einfach nicht viel aus dem Haus kommen. Da hat man andere Standards, ist so.
Und dann denke ich mir, hey Karo, da steht ein Mensch mit seiner Gitarre und singt seine Lieder und es gibt Leute, die das wirklich mögen, das ist doch in Ordnung. Ja, ist es auch, ich will es mir nur nicht anhören. Vor allem will ich aber nicht mit einigen guten Liedern auf CD in ein mieses Konzert gelockt werden. Die Live-Umsetzung war so öde, ich muss es noch mal sagen. Öde. Öde öde. Alle Lieder klangen gleich und der Licht sang auch noch schief. Die Hits, von denen das Konzert hätte leben können, gingen unter in dem Brei der anderen Songs. Sogar das famose Sonnendeck wurde lieblos runtergemuckert. Und am meisten rege ich mich darüber auf, dass sojemand dann auch noch echt viel Geld dafür bekommt.
Am Ende wurde dann von der Bühne herab dem Publikum applaudiert, was einerseits wirklich angebracht war, weil eine Leistung für so einen ÖDEN Schmu so viel Enthusiasmus aufzubringen, und auf der anderen Seite seltsam, weil es eine Verbeugung der Band vor etwas war, das Peterlicht doch eigentlich anzuprangern scheint: Die Manipulation der Massen.
Bitte versteht mich nicht falsch, Massenmanipulation ist toll, sollte jeder mal probieren, aber dann bitte mit einer besseren Show. Danke.
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small,
Montag, 17. August 2009, 17:16
danke!
- für die kritik. peterlicht ist live nicht zu ertragen und das schmerzt, weil man auf den CDs so viel Sympathie für ihn entwickelt. Ich hatte bei ihm den Eindruck, dass er eigentlich gar keine Lust hat auf Liveauftritte, dass es ihm zuwider ist, wider seine ganze Person und er es aus irgendwelchen niederen Gründen doch macht - widerwillig und ohne sich oder den Auftritt dabei ernst zu nehmen. Deine Kritik hat geholfen. Danke nochmal
micha
micha
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haematoemchen,
Dienstag, 18. August 2009, 17:04
Gemischtes Gefühl
Hej,
ich muss sagen dass mich das Konzert ähnlich irritiert hat. Ich war an dem Abend eigentlich nur zum Sanitätsdienst da und hatte mich gefreut dass ich das Notwendige gleich mit dem Nützlichen verbinden zu können. Peter Licht kenne ich auch nur von CD, umso mehr war ich enttäuscht wie emotionslos es auf der Bühne abging. Schön zu wissen dass es manche ähnlich sahen und es wohl nicht an meinem mangelnden Musikverständnis lag dass ich das Konzert nicht besonders überragend fand.
ich muss sagen dass mich das Konzert ähnlich irritiert hat. Ich war an dem Abend eigentlich nur zum Sanitätsdienst da und hatte mich gefreut dass ich das Notwendige gleich mit dem Nützlichen verbinden zu können. Peter Licht kenne ich auch nur von CD, umso mehr war ich enttäuscht wie emotionslos es auf der Bühne abging. Schön zu wissen dass es manche ähnlich sahen und es wohl nicht an meinem mangelnden Musikverständnis lag dass ich das Konzert nicht besonders überragend fand.
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samba,
Mittwoch, 19. August 2009, 15:52
der schwächere Peter
Ich hatte mich, trotz der Tatsache, dass ich seine Musik liebe und er mir vor nicht allzu langer Zeit in Erlangens E-Werk wunderbar gefallen hat, sehr kurzfristig entschieden, zum Konzert zu gehen. Nämlich um 19 Uhr.
Aber mein Gefühl war gut, die Fenster unten und die Straße in die Untergehende Sonne frei für mich. Aus dem iPod-Autoradio-Komplex schallte natürlich - Er. Alle seine Alben kreuz und quer geshuffelt; schnelles, balladiges, minimalistisches, Songs zum Mitschreien. Mit dem Arm im Fahrtwind dachte ich "Mensch, das wird ein genialer Abend!"
Die Tribüne war etwas zu unbequem, sich mit dem Kopf im Nacken Richtung Nacht zu legen, also blieb nur der Blick auf die Bühne. Die Setlist, die Bühnenpräsenz, sogar das Outfit war identisch mit Erlangen. Nur die Light"show" ging im abendlichen Zwielicht unter. Ich freute mich immernoch.
Als dann ein-, zweimal der Text abhanden kam, oder wild drauflos improvosiert wurde, ließ mich das schmunzeln - genau wie Karo schreibt - Situationskomik.
Es war kein perfektes Konzert, Erlangen zum Beispiel war schöner. Aber es war PeterLicht, und deswegen fand ich es am Ende wohl doch schön.
Und auf der Heimfahrt war er dann wieder ganz der Alte..
Aber mein Gefühl war gut, die Fenster unten und die Straße in die Untergehende Sonne frei für mich. Aus dem iPod-Autoradio-Komplex schallte natürlich - Er. Alle seine Alben kreuz und quer geshuffelt; schnelles, balladiges, minimalistisches, Songs zum Mitschreien. Mit dem Arm im Fahrtwind dachte ich "Mensch, das wird ein genialer Abend!"
Die Tribüne war etwas zu unbequem, sich mit dem Kopf im Nacken Richtung Nacht zu legen, also blieb nur der Blick auf die Bühne. Die Setlist, die Bühnenpräsenz, sogar das Outfit war identisch mit Erlangen. Nur die Light"show" ging im abendlichen Zwielicht unter. Ich freute mich immernoch.
Als dann ein-, zweimal der Text abhanden kam, oder wild drauflos improvosiert wurde, ließ mich das schmunzeln - genau wie Karo schreibt - Situationskomik.
Es war kein perfektes Konzert, Erlangen zum Beispiel war schöner. Aber es war PeterLicht, und deswegen fand ich es am Ende wohl doch schön.
Und auf der Heimfahrt war er dann wieder ganz der Alte..
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