Karo erklärt die Welt (und scheitert): Über die Neuentdeckung von Regionalstolz... Fester Hintergrund - Hintergrundbild fixiert
Dienstag, 8. Januar 2008
Über die Neuentdeckung von Regionalstolz...
So, das wird heute mal eine längere Angelegenheit.
Es ist jetzt schon ein paar Tage her, aber ich werde trotzdem ein wenig was über drei Tage Stattbahnhof Schweinfurt erzählen, denn Unterfranken hat doch seltsamerweise tatsächlich ein paar gute Bands zu bieten.

Jedenfalls wurden am 25. und 26.12.07 im Stattbahnhof sämtliche Bands mit Rang und Namen aus der Region zusammengetrommelt. Ich muss allerdings gestehen, dass mir nicht so viele im Gedächtnis geblieben sind, obwohl sie alle einen gewissen Qualitätsstandard erfüllten. Das lag zum einen daran, dass ich bei härteren Sachen sehr wählerisch bin, und zum anderen, dass es für mich zum ersten Mal die Gelegenheit gab, wirklich viele Musiker auf einem Haufen zu treffen. So habe ich dann viel Zeit damit verbracht, neue Leute kennenzulernen und auch ein paar schon bekannte wiederzutreffen.

Am ersten Abend das unumstrittene Highlight: The Ghost Rockets
Das sind absolute Schweinejungs mit supergeiler Show. Und wenn "geradeaus-Rock" auch wirklich nicht meine Musik ist, muss ich sagen, dass es live sehr beeindruckend war und das Lied "Sunchild" ein absoluter Hit! See you at Rock am Ring...

Am zweiten Abend kam ich dann etwas mehr auf meine Kosten mit Caretta Caretta, die lediglich zu dritt ohne Gesang sehr schöne Klangteppiche erzeugen, und den Falcon Five, die richtig professionell abgefrickelt hart draufgekloppt haben, als ob es kein Morgen gäbe. Wobei ich sagen muss, dass ich die Maske des Sängers etwas affektiert fand, und mich frage, wie der Typ am Schlagzeug so speckig sein kann, wenn er sich dermaßen derb verausgabt beim Spielen. Aber völlig egal, denn es hat richtig reingehauen und war anhörbar im Gegensatz zu The Locust, die ich mal als Vorgruppe der Yeah Yeah Yeahs gesehen habe... Aber deren Kostüme waren besser ;)

Wie dem auch sei, das Highlight beider Abende war für mich Senore Matze Rossi. So richtig kannte ich die Musik vorher nicht, nur ein wenig von Myspace und einem kleinen Konzertausschnitt vom Bavarian Open Festival Anfang Dezember.
Das schöne daran sind neben den Melodien die geradeaus-Texte, die allerdings nicht unpoetisch sind. Man hatte das Gefühl, als ob ein Freund mit einem im Wohnzimmer sitzt und erzählt, was im letzten Jahr so passiert ist. Nur, dass der Freund zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug spielt und auch recht gut singen kann...


Senore Matze Rossi

Rechts an der Gitarre die Obersau Sven Peks, von dem ich jetzt nicht unbedingt gedacht hätte, dass er so dermaßen abgeht beim Spielen... :)

Naja, und dann war am 27. noch ein Benefiz, auf dem unter anderem ich gespielt habe. Hat zwar irgendwie nicht soooo viele Leute interessiert, aber war dann trotzdem noch recht schön, als ich schlussENDLICH um halb 1 nachts anfangen durfte. Gut geplant war das nicht gerade, hat aber trotzdem Spaß gemacht... Der Stattbahnhof hat halt auch eine Mörderanlage. Is klar, da spielen sonst die größten Hardcorebands drauf, das muss passen...

Ich hab mich leider recht häufig verspielt, aber ich glaube, das war schon ok. Ich war vorher schließlich etwas über eine Woche außer Gefecht gesetzt zwecks Kranksein. Stimme war zum Glück wieder ok und fast sogar in Bestform...


Karo

Fotos von Wolfram Hanke (Zündfunk, Der kosmische Penis) - an dieser Stelle noch mal Danke für die Erfüllung meiner zahlreichen Aufträge und fast-Sprengung meines Mailaccounts ;)

... comment